Geschichte

Viele Kinder wachsen in Deutschland zweisprachig auf, und davon gibt es auch welche, die ungarisch- deutsch sprechen. Sie leben in Deutschland, sind vielleicht auch hier geboren, haben aber ungarische Wurzeln. Ihre Eltern, oder mindestens ein Elternteil sind ungarischer Abstammung.

So wachsen heutzutage – vor allem seit der Wende in Ungarn und dessen EU-Eintritt – die beiden Sprachen und somit auch die beiden Kulturen im Alltagsleben vieler Familien in Deutschland organisch zusammen. In diesen Familien sprechen die Kinder mit absoluter Selbstverständlichkeit beide Sprachen und lernen in enger Symbiose beide Kulturen kennen. Dieser Prozess, die Zugehörigkeit zu zwei Sprachen, Bikulturalität genannt, vervollständigt, bereichert das Leben dieser Kinder, erweitert ihre Sicht.

Im Jahr 2002 ist nach der Idee dreier ungarischen Pädagoginnen (Babette Andruk-Musiklehrerin, Zita Szántó-Lehrerin,und Maria Galai-Gymnasiallehrerin), die gleichzeitig Mütter von kleinen Kindern waren, eine die ungarische Sprache, Literatur und Kultur pflegende Spiel- und Lerngruppe geboren. Unsere Arbeit haben wir in der Deutsch-Ungarischen Gesellschaft in Darmstadt begonnen. In 2002 ist der herkunftssprachliche Nachmittagsunterricht mit etwa 10 Kinder unterschiedlichen Alters gestartet.
Unsere Zielgruppe sind Kinder, die die ungarische Sprache als Mutter- oder Vatersprache bereits auf hohem Niveau beherrschen. Im Unterricht wird Ungarisch also nicht als Fremdsprache behandelt, sondern es wird eine Muttersprachliche Sprachentwicklung dem Alter der Kinder entsprechend realisiert. Das Ergebnis der Arbeit von den Kindern wird auch ins offizielle Schulzeugnis als „Sprache des Herkunftslandes“ eingetragen. Dank unserer Arbeit, die mit immer weiteren Ideen erweitert wird, zählen wir heute 50 Kinder, was etwa 47 Familien aus dem ganzen Rhein-Main-Gebiet bedeutet.